Wasserfall Sertig
Schon die Wanderung dem Alpweg entlang bietet wunderbare Ausblicke auf den weiten Talkessel Sertig mit seinen verschiedenen Häusergruppen, und auf die rundum steil aufragenden Berggestalten, insbesondere die „drei Sertiger“ Mittaghorn, Plattenfluh und Hoch Ducan.
Der noch in seinem völlig natürlichen Lauf belassene Sertigbach „verzweigt sich“ unterhalb des Lärchenwaldes „Chrüz“ in den vom Sertigpass herunterfliessenden Chüealpbach, und den das wilde Ducantal entwässernden Ducanbach. Dieser hat sich im Laufe der Jahrmillionen durch den harten Felsriegel des „Chachlengstells“ eine tiefeingeschnittene Schlucht gegraben, durch die heute der berühmte Wasserfall Sertig in drei Stufen über mehr als 100 Höhenmeter herunterstürzt.
Schon akustisch ist die Annäherung an den Wasserfall ein besonderes Erlebnis: Das Dröhnen der gischtenden Wassermassen nimmt zu und verändert den Klang mit jedem Schritt, den man näher kommt. Am besten schliesst man immer mal wieder die Augen und hört genau hin. Mit den Augen dem herabstürzenden Wasser zu folgen, indem man eine“Welle“ mit dem Blick packt und sie bis zum Aufprall begleitet, ist wieder eine andere Dimension. Aber auch alle anderen Sinne kommen zum Einsatz, wenn man erst einmal direkt am Fuss des Wasserfalls selber steht: Die Vibrationen der Luft und der Steine sind spürbar, die feinen Wassertröpfchen der Gischt netzen die Haut, die Wasserwelt hat ihren ganz eigenen Geruch, und das jederzeit trinkbareWasser selber schmeckt köstlich...
Der grosse Felsbrocken, der wenige Meter vor dem Fuss des Wasserfalls den Zugang behindert, aber zum Glück nicht ganz versperrt, hat seine eigene Geschichte.